In diesem Abschnitt möchte ich einige Hintergrund-Basics vermitteln, die Euch helfen, das Training immer strukturiert und ideal durchzuführen.
Generell neigen viele Hundehalter dazu, die spektakulären Übungen mit den toll aussehenden und teilweise teuren Tools durchführen zu wollen. Wir wollen aber lieber genaue, etwas “unspektakuläre” Übungen, und können später den Anspruch steigern. Es gilt immer:
Erst statisch, dann dynamisch
Erst isoliert, dann funktional und integriert
Erst auf stabilen Untergründen und erst dann auf instabilen Untergründen
Die korrekte Ausführung bringt den Effekt!
Mit jedem Trainingprogramm werden mit unterschiedlichen Bewegungen unterschiedliche Auswirkungen auf den Körper erreicht. Es gibt verschiedene “Trainingsarten”, mit denen ein Muskel angesteuert, genutzt und somit gestärkt und trainiert wird.
Wir steigern den “Schwierigkeitsgrad” im Training mit unterschiedlichen Möglichkeiten im Training für unseren Hund:
Wir beginnen also immer mit einem gewissen “Satz” und “Wiederholung”/”Dauer” Muster.
Dabei nennt man “Satz” den Durchgang, und die Wiederholungszahl ist die Anzahl der Übungen, die am Stück absolviert werden. Bei Übungen, wo es um das Halten einer Position geht, kommt dann eine Dauer dazu.
Zwischen den Sätzen wird immer eine Pause gemacht. Pause heißt, der Hund kann sich ausruhen, ein wenig liegen oder umhergehen. “Standard” sind eigentlich im Training immer 3 Sätze.
Eine typische Steigerungsrate könnte z.B. so aussehen:
Tag 1: 3 Sätze à 5 Wiederholungen (Wdh.)
Tag 2: 7 Wdh.- 7 Wdh. – 5Wdh.
Tag 3: 10 – 7 – 7
Tag 4: 10- 10 – 7
Tag 5: 3 x 10
ACHTUNG: dabei kann es durchaus sein, dass es nicht so schnell voran geht und ein gewisser Trainingsstand erst einige Tage wiederholt werden muss. Dies bedeutet dann z.B. dass Tag 1 3 mal absolviert wird, Tag 2 ebenso 3 mal (also an je 3 Trainingstagen).
Es ist der Hund, der uns zeigt, wann der Körper dazu im Stande ist! Ein zu langsames steigern führt zu fehlendem Effekt, ein zu schnelles jedoch zu unsauberer und evtl. nicht idealer Ausführung.
Als Faustregel gilt: Unser Hund beherrscht die Übung “flüssig” genug, um zu steigern wenn:
Wenn dies erreicht ist, kann also ein Schwierigkeitsgrad hinzugenommen werden, oder die Wiederholungsanzahl/Dauer gesteigert werden.
Eine Dokumentation des Trainings ist sehr wichtig und liefert uns wertvolle Hinweise über den Fortschritt!
Warnzeichen für Ermüdung:
Sollte der Hund Ermüdung zeigen oder sich zu sehr aufregen, machen wir immer eine kurze Pause von 30 – 60 Sekunden. Ein wenig Futtersuchen oder ein Hinlegen mit ruhigem Abstreichen kann oftmals helfen.
Auch wenn es schwerfällt: Trainiert bitte nicht nur das, was Eurem Hund leichtfällt!
Es ist besonders wichtig, mit systematischem Plan auch die schwächeren Übungen zu trainieren, denn genau diese werden helfen, dem Hund langfristig gesundheitlich zu helfen!
ANMERKUNG FÜR WELPEN:
Im Wachstum ändert sich oftmals das Körperbewusstsein junger Hunde massiv. Eine Übung, die bereits super funktioniert hat, kann dem Jungspund auf einmal schwer fallen, wenn seine Beine einige cm länger sind!
So ist in der Arbeit mit Junghunden im Wachstum ein immer wieder zurück zu einer einfachen Variante oftmals nötig- damit der Hund die Zeit hat, sich mit dem “neuen Körper” erneut zu “sortieren”. Bitte bleibt geduldig!